DipKurier / Russlanddeutsche Allgemeine
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Арxивные материалы 2012-2013 гг. / Archiv von 2012-2013.

Zum 75. Geburtstag von Viktor Heinz

Interview mit dem Literaten

Von Agnes Gossen-Giesbrecht

 

Viktor, du bist 1937 in einer Lehrerfamilie in Sibirien in dem deutschen Dorf Nowoskatowka geboren. Welche Rolle spielten Bücher, Literatur und Musik in deinem Elternhaus?

 

Musik? Um Gottes willen! In meiner Kindheit habe ich nur das Quengeln meiner hungrigen Geschwister gehört. Diese „Musik“ klingt mir heute noch in den Ohren. Vater im Lager bei Workuta, Mutter wegen ein paar Kilo Hirse, die man in unserer „Speisekammer“ bei einer Hausdurchsuchung gefunden hatte, für ein Jahr eingebuchtet. Nur Großmutter hat uns vor einem Waisenheim gerettet. Und sie hat uns irgendwie durch dieses bittere Elend durchgebracht. Auch von Büchern konnte keine Rede sein. An eine geistige Nahrung hatte damals kaum einer gedacht. Man dachte vor allem an Brot. Geändert hat sich so langsam einiges, als Vater 1947 aus dem Lager zurückkam. Er hatte mir eine kleine Mundharmonika mitgebracht, mit der ich als Zehnjähriger kaum was anfangen konnte.

 

Du hast damals, oder wahrscheinlich etwas später, gern gemalt, aber auch früh begonnen zu dichten und Stücke zu schreiben, die von Laienkünstlern im Dorfklub aufgeführt wurden. War das der Einfluss von Alexander Zielke, deinem Deutschlehrer und Dichter? Kannst du dich an dein erstes Gedicht erinnern?

 

An mein erstes Gedicht? Natürlich nicht. Will ich auch gar nicht! Das wurde ja in russischer Sprache „verfasst“, und ich kann mir jetzt kaum vorstellen, was das für ein „saumäßiges“ Russisch war, wo wir doch, meine Klassenkameraden und ich, bei der Einschulung (1945) kein Wort auf Russisch verstanden haben (nicht mal ein Radio hat es zu jener Zeit gegeben, geschweige denn ein Fernsehen, das später für die jüngere Generation beim Russischerlernen eine gewisse Stütze war). Es war nun eben ein Krähwinkel, wo sich Hamster und Zieselmaus „Gute Nacht!“ sagen.

 

Alles kam erst viel später. 1957 hatte mein Vater die Zeitung „Neues Leben“ abonniert, und ich war selbstverständlich sehr neugierig und schnupperte immer darin herum: zunächst las ich die im Dialekt geschriebenen Schwänke und Humoresken, dann Gedichte und Erzählungen … Und sieh! Da gab es ab und zu auch Gedichte von meinem Deutschlehrer Alexander Zielke! Ich hatte ihn bewundert, und das war natürlich ein wichtiger Impuls für meinen weiteren Werdegang.

 

Da ich nach dem Abitur ein paar Jahre Dorfklubleiter war (alle meine Versuche, Geologe oder Kunstmaler zu werden, scheiterten an meiner Nationalität und Naivität – wer wollte in jenen Jahren schon einem „Fritzen“ ein Studium an einer Hochschule ermöglichen!), habe ich die Publikationen in der besagten Zeitung für meine Arbeit mit der Laienkunst ausgenutzt und auch selbst humoristische Gedichte und Sketche in russischer und deutscher Sprache verfasst.

 

Welche Rolle spielte Viktor Klein für deinen zukünftigen Beruf und deine Berufung als Sprachwissenschaftler und Schriftsteller? Welche Persönlichkeiten haben dir noch als Vorbilder gedient?

 

Ja, das ist schon ein anderes Kapitel in meinem Leben. Das Jahr 1959: Nowosibirsk. Pädagogische Hochschule. Abteilung für deutsche Philologie, in die hauptsächlich nur Abiturienten deutscher Abstammung aufgenommen wurden. Alle nannten sie hartnäckig „Spezgruppa“ (Sondergruppe“). War wahrscheinlich auch gar nicht böswillig gemeint – das war nun mal in den vorhergegangen Jahren ein gängiger Parteibegriff. Tauwetterzeit! Chruschtschows Stalin-Entthronung! Freigeistige Veranstaltungen im Studentenwohnheim! Eine schöne Zeit! Leider wurden nach Nikitas Rücktritt die ideologischen Schrauben wieder fester angezogen. Aber das kam erst später.

 

Damals bewunderten wir unseren Literaturdozenten und Schriftsteller Victor Klein: Er war nicht nur für mich und unsere deutschphilologische Abteilung ein hochgeschätzter Pädagoge, sondern auch für Studenten der anderen Abteilungen. Er war eben ein Mensch, der versuchte, die verschütteten menschlichen Ideale wieder zum Aufleben zu bringen.

 

Meine weiteren Vorbilder? Alle Literaturklassiker und Wissenschaftler der Welt, die ich kennen gelernt hatte. Hab ja damals eine Menge Bücher verschlungen. Von den russlanddeutschen Autoren und Wissenschaftlern: Sepp Österreicher (B. Brainin), Dominik Hollmann, Andreas Saks, Johann Warkentin, Georg Dinges, Andreas Dulson, Peter Sinner usw.

 

Die 80er Jahre waren sehr ertragsreich und erfolgreich für dich. Es erschienen vier deiner Bücher mit Gedichten und Erzählungen in Alma-Ata in der Deutschen Redaktion beim Verlag „Kasachstan“ und „Schritte des Jahrhunderts“ in Moskau im Verlag „Raduga“. Welche Auflagen hatten deine ersten Bücher? Wie kamen sie bei den Lesern an? Wann wurdest du in den sowjetischen Schriftstellerverband aufgenommen?

 

Die Auflagen waren sehr unterschiedlich: Mein erstes Büchlein „Lebensspuren“ erschien mit 2500 Exemplaren, die folgenden – von 500 bis 5000. Aber die Auflagenhöhe hatte ja damals in der SU wenig zu bedeuten. Es lag vielmehr am Vertrieb. Die Bücher wurden blindlings in verschiedene Buchhandlungen Kasachstans und auch Russlands verschickt, sodass ein beträchtlicher Teil davon die in der ganzen SU verstreuten deutschen Leser gar nicht erreichen konnte.

 

Schriftstellerverband? Ich glaube, das war im Jahr 1986. Und das sah wieder wie eine Farce aus, wie es so oft in jenem System üblich war. Dem Antrag musste zu der erforderlichen Anzahl von veröffentlichten Büchern und Empfehlungen von anerkannten Schriftstellern noch ein etwa 40seitiger Bericht über einen Bestarbeiter oder Forscher beigelegt werden. „Sozialauftrag“ hieß das – eine neue Direktive von oben. Hab ich natürlich zwar zähneknirschend, aber gewissenhaft getan, aber kein Mensch hat das jeweils gelesen, geschweige denn veröffentlicht.

 

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater in Temirtau/Alma-Ata, wo deine Theatertrilogie „Auf den Wogen der Jahrhunderte“ eingeübt wurde und in Kasachstan, Russland und sogar in Deutschland 1987-1992 aufgeführt wurde? Der Literaturkritiker Ingmar Brantsch bezeichnet sie als „Ausnahmeleistung der osteuropäischen deutschsprachigen Dramatik.“ Was war das für ein Gefühl, sie auf der Bühne zu erleben, die Tränen und Begeisterung der deutschen Zuschauer zu sehen? Obwohl das in der Perestroikazeit passierte, hattest du keine Angst und Schwierigkeiten bei der Arbeit? Gab es Probleme mit der Zensur? Selbstzensur?

 

Das ist wieder ein neues Kapitel. Irgendwann im Jahre 1985 lud das Deutsche Theater in Temirtau eine Gruppe von deutschsprachigen Autoren (darunter auch mich) zu einem Gespräch ein. Von Perestroika und Glasnost konnte natürlich noch keine Rede sein. Partei und Geheimdienste hatten noch alles fest im Griff. Das Schauspielerteam hatte damals bereits gute Erfolge aufzuweisen. Aufgeführt wurden „Emilia Galotti“ von Lessing, „Die Räuber“ und „Kabale und Liebe“ von Schiller, „Es lebe das Herz“ von Schukschin, „Die Heirat“ von Tschechow, „Draußen vor der Tür“ von Borchert, „Die Physiker“ von Dürrenmatt, „Emigranten“ von Mrozek sowie eine Reihe von Kinderstücken (darunter Irene Langemanns „Hab oft im Kreise der Lieben“). Danach „Der eigene Herd“ von Andreas Saks (Das Stück wurde in den 30er Jahren in Engels aufgeführt), „Die Ersten“ von Alexander Reimgen usw.

 

Da aber das Theater die größte kulturelle Einrichtung der Russlanddeutschen war, sahen es die Mitarbeiter als ihre Pflicht an, ihr Brauchtum und ihre tragische Geschichte aufzuarbeiten, und dazu brauchten sie Autoren, die sich dieser Aufgabe annehmen könnten. Im „Neuen Leben“ war kurz zuvor ein Einakter von mir veröffentlicht worden, und das wurde auch als Anlass genutzt, vor allem mich in die Mangel zu nehmen und mir die Pistole auf die Brust zu setzen: Du musst! – Du lieber Himmel, stöhnte ich, wie kann man denn die mehr als 200jährige Geschichte einer Volksgruppe in ein Bühnenstück zwängen? – Dann schreib doch zwei oder lieber gleich drei! Ich versprach, es wenigsten zu versuchen. Vielleicht mit einzelnen Episoden …mit vielen Zeitlücken …

Die Absicht des Theaters war es, den Menschen in der Sowjetunion, gleich welcher Nationalität, die Wahrheit über die Geschichte der Russlanddeutschen zu erzählen, denn viele Russen und Kasachen glaubten damals, die in Sibirien und Kasachstan lebenden Deutschen seien Kinder von Kriegsgefangenen oder gar Kriegsverbrechern des letzten Weltkrieges. Das konnte man den Russen und Kasachen nicht zum Vorwurf machen, denn niemand hatte ihnen je erzählt, woher die Deutschen kamen und welche Tragödie ihnen widerfahren war. Aber auch viele Russlanddeutsche wussten davon kaum etwas.

 

Auf der einen Seite machte es mir großen Spaß, mit den jungen Leuten, die voller Enthusiasmus und Tatendrang waren, zu arbeiten, auf der anderen Seite aber … o dieses ewige Umschreiben und Umtippen! (Warum nur habe ich damals noch keinen PC gehabt?!) Und das Übersetzen ins Russische für das Kulturministerium (das damals immer noch das große Sagen hatte) und für die Simultanübersetzung auf der Bühne. Und die russischen Texte verschwanden immer wieder spurlos, und es hieß, immer wieder von neuem umtippen (Warum nur habe ich damals noch kein Kopiergerät gehabt?!). Später hat sich herausgestellt, dass die russischen Texte des Stückes in einigen Schubladen der ZK- und KGB-Funktionäre gesehen worden waren.

Als das erste Stück endlich so ziemlich bühnenreif war, rief mich der Regisseur des Theaters, Bulat Atabajew, ein Absolvent der Universität Leipzig und guter Kenner der deutschen Sprache, mit der Frage an, ob es nicht besser wäre, den berüchtigten Ukas über die Deportation der Wolgadeutschen gleich an den Schluss des ersten Stückes anzuhängen (ursprünglich war er für das zweite Stück vorgesehen). Offenbar hatte er Bedenken, ob das zweite (und dritte) Stück überhaupt zustande kommen würden. Damals mussten nämlich alle Bühnenstücke vor der Uraufführung erst von einer Sonderkommission „angenommen“ werden, die ihr weiteres Schicksal zu bestimmen hatte. Ich hatte ihm zu verstehen gegeben: Wenn er das für gut halte, solle er „ruhig die Sau sofort rauslassen“.

 

Und so geschah es auch. Als alle einzelnen Szenen über die Bühne gelaufen waren, wurde der besagte Ukas von einem Schauspieler mit kräftiger und eindringlicher Stimme (in russischer Sprache!) verkündet. Im Zuschauerraum trat eine geheimnisvolle Stille ein, auch die Kommission war mucksmäuschenstill – wahrscheinlich hat’ ihnen die Sprache verschlagen. Erst ein paar Minuten später kam der stürmische Applaus, beteiligt waren nicht nur Russlanddeutsche, sondern auch einige Kasachen, Uiguren, Koreaner usw. Danach wurde nach einer kurzen Besprechung dem Stück „grünes Licht“ gegeben.

 

Aber am nächsten Morgen jedoch kam wieder ein Anruf von Bulat Atabajew. Man habe ihn beschuldigt, sagte er, das Stück „verstümmelt“ zu haben. Es liege nun an mir, ob ich diese Änderungen akzeptieren kann oder nicht. – Ich akzeptiere es voll und ganz, war meine Antwort. Mach weiter so, Bulat!“

 

Aber damit noch nicht genug. Ein Anruf aus dem Kulturministerium. Ob ich bei ihnen kurz vorbeikommen könne. – Na sicher doch, das Kulturministerium war doch nur ein paar Schritte von unserer Redaktion entfernt. Der Kulturminister empfing mich freundlich und schlug mein Manuskript, das auf seinem Tisch lag, auf. Er sei heute von einigen Personen gefragt worden, warum der Text dieses Stücks auf der Bühne geändert worden sei, da stehe doch gar nichts drin von irgendeinem dubiosen Ukas über Deportation: Wie können Sie so was dulden? – Der Ukas sei keine Erfindung, erklärte ich, den kann ein jeder in der „Prawda“ (Jahrgang 1941) finden. Er wäre sowieso im zweiten Stück aufgetaucht. Aber ich habe keinen Einfluss auf die heutige neumodische Theaterkunst. Wissen Sie, was diese Theaterleute aus Schillers Dramen gemacht haben – der arme Mann hätte sich im Grabe umgedreht, wenn er sich so was angesehen hätte. Und was bin ich schon im Vergleich zu Schiller…?

 

Der Minister schmunzelte und bedankte sich für die Erläuterung. So war’s mit dem ersten Stück. Weiter ging alles viel leichter – keine ideologischen Hindernisse mehr, keine überflüssigen Übersetzungen. Aber das dritte Stück („Jahre der Hoffnung“) hatte ein nur kurzes Leben: Die führenden Schauspieler reisten nach und nach aus und leben jetzt in Mainz, Niederstetten, Wittenberg oder sonst wo.

 

In der Theatertrilogie hast du einen tiefen historischen Einblick in die tragische Geschichte der Russlanddeutschen geschildert. Hast du dich auch mit eigener Familienforschung  beschäftigt?

 

Den Stammbaum meiner Vorfahren kenne ich ziemlich gut, aber das reichte mir nicht aus für die Gestaltung der Ereignisse in den Bühnenstücken. Ich habe immer wieder ältere Leute aufgesucht, die all diese tragischen Geschehen am eigenen Leib erlebt hatten. Sie berichteten mir auch gern, sehr oft mit Tränen in den Augen, über ihre Erlebnisse.

 

Du kamst 1992 mit 55 Jahren nach Deutschland, „ernüchtert vom Perestroikatraum“. Du warst vorher einige Male in Deutschland gewesen, in Ostberlin und auch in Ulm und München mit dem Deutschen Theater. Was hat dich damals, einen erfolgreichen Autor in Kasachstan und Literaturredakteur der deutschsprachigen Zeitung “Freundschaft“/“Deutsche Allgemeine“, für die Entscheidung umzusiedeln bewogen? Welche Zukunftspläne hattest du damals?

 

Zukunftspläne vor der Ausreise? Was meine Berufstätigkeit betraf – da war alles zappenduster (außer einer kleinen Hoffnung, bei der Herausgabe einer Zeitschrift für Russlanddeutsche behilflich sein zu können). Mit meinen 55 Jahren und angesichts der riesigen Zahl von Arbeitslosen in der BRD war ich leider schon aus dem „günstigen“ Alter heraus. Bis in die neunziger Jahre hinein habe ich auch gar nicht geglaubt, dass ich jemals nach Deutschland komme. Allzu sehr wurde ich von den Geheimen und Konsorten beschattet. Eigentlich hätte ich in Russland und Kasachstan einer der bravsten Sowjetbürger sein können, was ich übrigens in den ersten Jahren meiner Dozententätigkeit an der Lehrerhochschule in Omsk auch war. Und wenn mich diese Heimlichtuer in Ruhe gelassen hätten, hätte sich auch weiter nichts geändert. Aber nein, sie waren darauf erpicht, dass ich meine Landsleute bespitzeln sollte. Und da ich das nicht tat, wurde ich selbst zu einem unsicheren Kantonisten abgestempelt und dauernd beschattet.

 

Ja, ich bin vor meiner Ausreise zweimal in der ehemaligen DDR gewesen: 1988 im Rahmen des Presseaustausches zwischen der Tageszeitung „Freundschaft“ (Alma-Ata) und der Zeitschrift „Freie Welt“ (Berlin) und 1990 als Autor des Bühnenstücks „Auf den Wogen der Jahrhunderte“ mit dem Deutschen Theater, das damals in Wittenberg, Berlin und Bautzen Gastspiele gab (in Ulm und München war ich leider nicht dabei). 1991 war ich auf Einladung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland bei einem Literaturseminar in Stuttgart. Aber das war ja alles schon in der Perestroika-Zeit.

 

Hattest du schon vor der Ausreise Kontakte zu dem Komponisten Eduard Isaak, der Musik für das Deutsche Theater schrieb? Wie entstand die Idee und dein Libretto zu seinen Kindermusicals "Die Einstein-Falle" und „Russland, ahoi!“?

 

Eduard Isaak kenne ich seit den sechziger Jahren. Er war Student der Pädagogischen Hochschule (Abteilung für englische Sprache) in Omsk, wo ich damals als Dozent der Abteilung für deutsche Sprache tätig war. Wir hatten uns auch später in Moskau getroffen, wo er seine musikalische und schauspielerische Ausbildung gemacht hatte, während ich mit „meinen menschlichen Gebrechen“ in Krankenhäusern zu kämpfen hatte. Und ich bin ihm sehr dankbar für seine uneigennützige Hilfe und Ermutigung in den schweren Zeiten.

 

Hier in Deutschland kam es zu einem erneuten Treffen. Er war voller Ideen: Er habe vor, in seinem musikalischen Verlag Musicals für Kinder zu produzieren, am besten gleich drei oder besser noch fünf. Nach seinen Vorstellungen sollte es eine Reise in die Vergangenheit sein, also eine Reise in die Geschichte Deutschlands. Nach kurzen Überlegungen habe ich zugestimmt. Eine sehr nützliche Sache, dachte ich: Episoden aus der Geschichte Deutschlands mit musikalischer Begleitung darzustellen. Das wäre doch ein gutes Hilfsmittel für den Geschichts- und Literaturunterricht in den Schulen. Also: 12. Jh. – Minnesang (Walter von der Vogelweide), 16. Jh. – Meistersang oder Paracelsus, 18. Jh. – Auswanderung der Deutschen nach Russland oder etwas Ähnliches  usw. Leider sind nur zwei CDs zu diesen Themen erschienen. Mit aller Deutlichkeit wurde uns plötzlich klar, dass solche Produktion in Deutschland, und ganz und gar in den Schulen, nicht erwünscht war. Nach wie vor stehen im Schulunterricht an erster Stelle „ewige deutsche Schuld“ und die „Holocaust-Fragen“.

 

1996 erschien in Deutschland dein Roman „In der Sackgasse: Aufzeichnungen eines Außenseiters.“ Hast du an diesem Buch schon drüben zu arbeiten begonnen? Hat sich Rudolf Hartmann, der Protagonist der Erzählung „Von 1 bis 6“ später in deinem Roman in Willi Werner verwandelt? Einige Parallelen sind ja offensichtlich, beide sind auf der Suche nach der Wahrheit, ihr Weg ist durch ständige Zweifel, kritische Hinterfragung und seelische Auseinandersetzungen gekennzeichnet, beide sind Bespitzelungen ausgesetzt. In welchem Maße ist dein Roman autobiografisch?

 

Übrigens steht das Wort „Außenseiter“ in Anführungszeichen, was von manchen Lesern oft übersehen wird. Das hat schon etwas zu sagen. Aber es stimmt schon. Egal ob Rudolf Hartmann oder Willi Werner – es geht um eine und dieselbe Person, aus deren Leben ich auch schon „drüben“ einige Episoden veröffentlicht habe. Was das Autobiografische darin betrifft, darüber habe ich schon früher in einem Literaturseminar einiges kurz erläutert.

Der Roman ist ein Versuch, das Schicksal meiner Altersgenossen künstlerisch zu verarbeiten. Ihre Kindheit fiel in die schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre, ihre Jugend in die Chruschtschowsche Tauwetter-Periode und das Mannesalter in die Zeit der Stagnation, als die staatsgesteuerte Ökonomik in die Sackgasse geriet. Die wenigen, denen es gelang, sich halbwegs über das allgemeine politische Analphabetentum zu erheben, bekamen den Druck der Diktatur, die ständige Bespitzelung und den Maulkorb am deutlichsten zu spüren. Deshalb war ihnen die Perestroika und Glasnost besonders willkommen – den späteren wirtschaftlichen Ruin konnten sie ja nicht voraussehen.

 

Der Roman enthält viele autobiographische Züge, und trotzdem ist die Hauptgestalt Willi Werner keine autobiografische Figur und der Roman kein konkreter Dokumentarbericht. Er muss vielmehr als ein verallgemeinertes Lebensbild meiner Altersgenossen gesehen werden … Um geschichtliche Parallelen zwischen den 60er und 90er Jahren ziehen zu können, ließ ich die Handlung „doppelsträngig“ verlaufen.

Warum hattest du dich entschieden, für deinen zweiten Roman „Der brennende See“, der 2001 im Burau-Verlag erschien, die DDR als Schauplatz und die Stasibespitzelungen eines jungen Arztes gewählt?

Wie bereits erwähnt, bin ich vorher zweimal für eine längere Zeit in der Ex- und Noch-DDR gewesen. In Russland hat zu jener Zeit Perestroika und Glasnost schon Fuß gefasst, während es in der DDR hieß: „Wir brauchen keine Perestroika, wir haben alles, was der Mensch nötig hat“: Als ich manchmal im Gespräch mit meinen DDR-Journalistenkollegen etwas zu laut „gedacht“ hatte, wurde mir mit vorgehaltener Hand zu verstehen gegeben: „Wir haben hier noch lange keine Perestroika“. Da wurde mir ein übriges Mal bewusst, dass die DDR-Bürger mit den gleichen Problemen konfrontiert waren wie wir in der SU. Aber in diesem Buch soll keiner irgendwelche autobiografische Züge suchen – alle Personen sind frei erfunden, aber nicht erlogen und erstunken! Ich hatte dazu jede Menge Recherchen angestellt.

 

Deine Dissertationsforschung über die „oberhessischen Mundarten in Sibirien“ hast du in Deutschland zu einem Sachbuch „Der eine spricht, der andre schwätzt, der dritte babbelt“ umgearbeitet und im Waldemar Weber Verlag herausgegeben, dabei hast du einiges gekürzt, es aber auch mit neuen Beobachtungen angereichert. Welche Mundarten der Russlanddeutschen hast du in Sibirien außer den hessischen noch erforscht? Wie bist du vorgegangen? Hat diese Arbeit auch Einfluss auf deine spätere literarische Tätigkeit gehabt?

 

In den sechziger Jahren habe ich an der Lehrerhochschule in Omsk Literatur, Sprachgeschichte und auch einen kurzen wahlfreien Kurs in deutscher Mundartforschung unterrichtet. Meine Studenten (fast alle deutscher Abstammung) kannten damals noch irgendeinen Dialekt, den sie zu Hause gesprochen hatten. Ich stellte eine Liste von Sätzen zusammen und bat meine Studenten, diese in ihre Mundart zu „übersetzen“. Auf diese Weise konnte ich feststellen, dass in Westsibirien und Nordkasachstan in einigen deutschen Dörfern außer den hessischen auch schwäbische, plattdeutsche (Mennonitenplatt) und wolhyniendeutsche Mundarten gesprochen wurden. Einige Forschungsexpeditionen mit interessierten Studenten in diese Dörfer hatten Früchte gebracht. Robert Korn promovierte zum Thema phonetische Besonderheiten des schwäbischen Dialekts in Nordkasachstan und erlangte nachher in Mannheim den Magistertitel. Auch Konstantin Ehrlich veröffentlichte eine Reihe Artikel über die schwäbische Mundart von „württemberg-transkaukasischen“ Umsiedlern im Gebiet Pawlodar und verfasste erstmalig in der Geschichte der Fremdsprachenfakultät der Pädagogischen Hochschule Omsk eine Diplomarbeit zum System des schwäbischen Verbs, die er auch erfolgreich vor einer autoritativen Kommission mit Professor Dr. Hugo Jedig an der Spitze verteidigte.

 

Zu deiner letzten Frage hat sich Johann Warkentin (Geschichte der russlanddeutschen Literatur) knapp und prägnant geäußert: „Ein akademisch geschulter Germanist muss nicht Schriftsteller sein, aber einem Autor kann einschlägiges Wissen nur nützen, zumal wenn solche Kenntnisse in jahrelanger Lehrtätigkeit und systematisch vor Ort betriebenen Mundartforschung ständig aktiviert und erweitert wurden. Und wohl noch wichtiger war, dass die dialektologische Feldarbeit den (künftigen) Autor mit immer neuen Menschen, ihren Beziehungen und Verstrickungen zusammenführte. Dieses günstige Zusammenspiel von Beruf und Berufung kommt bei Viktor Heinz hervorragend zum Zuge“. Das hätte ich nicht besser sagen können.

 

In den letzten Jahren hast du eine Reihe humoristischer Erzählungen geschrieben, die wie es heißt, bühnenreif sind. Waren sie für deine Theaterfreunde gedacht oder war das der Einfluss der früheren Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater, wo die Dialoge besonders wichtig sind?

 

Mit der ehemaligen Zusammenarbeit mit dem Theater hat das wohl kaum was zu tun. Aber vor kurzem bekam ich einen Anruf aus Niederstetten: die Schauspieler Peter und Marie Warkentin fragten mich, ob ich nichts dagegen hätte, wenn sie meine Humoresken für ihre Aufführungen verwerten würden. Selbstverständlich habe ich zugesagt.

 

Wann erscheint dein neuer Roman „Als ich gestorben war ...“, aus dem du einige Auszüge in Zeitschriften veröffentlicht hast? Es ist eine Synthese aus der bundesdeutschen Gegenwart, die als Rahmen dient, und der Vergangenheit, Kindheit und Jugend deines Protagonisten, seiner Jugendliebe, die als Rückblenden eingearbeitet sind. Welche Botschaft dieses Buches war dir besonders wichtig?

 

Wann dieser Kurzroman erscheint, habe ich keine Ahnung. Gottes Mühlen mahlen langsam. Wenn ich etwas schreibe, denke ich nie an irgendwelche Botschaften, das Thema drängt sich einfach auf und will zu Papier gebracht werden.

 

Woran arbeitest du jetzt? Wie siehst du die Zukunft der Literatur der Russlanddeutschen in Russland und hierzulande in Deutschland?

 

Pläne habe ich übergenug, was aber daraus wird, steht noch in den Sternen. Ich glaube kaum, dass es weiterhin in Russland eine deutschsprachige russlanddeutsche Literatur geben wird, und in Deutschland wird mit der Zeit der Begriff „russlanddeutsch“ überhaupt verschwinden, denn die Nachkommen dieser Volksgruppe werden damit gar nichts mehr zu tun haben wollen. Alles andere gehört schon zur Geschichtsforschung.

 

Lieber Viktor, am 10. Oktober wirst du dein 75. Jubiläum feiern. Du hast viel in deinem Leben geleistet. Was dich bis jetzt besonders auszeichnet, ist die Liebe zur deutschen Sprache und deine Hilfsbereitschaft gegenüber jungen Autoren. Du hast so vielen mit Rat und Tat beigestanden, dass es eine ellenlange Liste sein würde.

 

Herzlichen Dank für deinen menschlichen und literarischen Beistand in all' diesen Jahren und auch für dieses Gespräch. Deine Literaturfreunde wünschen dir gute Gesundheit, viel Erfolg mit den zwei letzten Büchern, die ihren Weg zu den Verlegern gefunden haben, und noch viele neue kreative Ideen.

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Kondolenzen anlässlich des Ablebens von Viktor Heinz Cоболезнования по поводу кончины Виктора Гейнца

info@rd-allgemeine.de

In tiefer Trauer drücken wir unser herzliches Beileid der Familie und den Hinterbliebenen von Viktor Heinz aus.

Rudolf und Juri Bender.

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Искренние соболезнования по поводу кончины нашего преподавателя Виктора Гейнца. Светлая  ему память.

Лилия Вейгум (Хромых)

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ВЕЧНАЯ ПАМЯТЬ...

Он ушёл, оставшись жить в сердцах родных ему людей!

Леа Боссерт.

 

Tief betroffen, drücke ich hiermit mein herzliches Beileid der Verwandtschaft des Verstorbenen aus...

Виктор Ehrlich.

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Виктор Кондратьевич Гейнц - человек не простой судьбы. Родился в Сибири. Сын сельского учителя, рано осиротел. Учился у Виктора Кляйна. В начале 70-х годов прошлого столетия защитил кандидатскую диссертацию. Заведовал кафедрой в одном из вузов в г. Петропавловске, в Казахстане. С середины 80-х работал в газете «Фройндшафт», в конце 80-х до выезда в Германию в 1992 году заведовал отделом литературы. В 1995 был одним из основателей литературного общества российских немцев в Германии. В 2002 году получил почётную премию – награду за неоценимый вклад в культуру и литературу немцев из России.

 

Пока мы живы, мы можем помнить людей, которых любили. Торопитесь сказать слова благодарности тем, кто любит вас. Иначе можно опоздать. Скорбим и помним.

Мари Шансон.

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Как же так? Не могу поверить, ведь ещё такой молодой?

Ведь для мужчины это - не возраст. Пусть нам будет утешением, что он подарил нам очень многое...

Галина Лехнер

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Habe Ihre traurige Information gelesen. Sehr viele und große Gefühle bemächtigten sich meines Herzens.

 

Ich danke dem Schicksal, dass ich ihn gekannt habe.

Katharina Pflaum.

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...В октябре предыдущего года писателю исполнилось 75 лет. К этому времени в издательстве "Burau-Verlag"  был издан его последний роман  Als ich gestorben war …“ . В 59, немецком номере литературного журнала «Крещатик»,  опубликован его пронзительный рассказ о голодном послевоенном детстве «Последняя буханка». В обоих названиях, которые теперь уже кажутся вовсе не случайными, словно проступают прощальные нотки и мысли об уходе. Но таланты не могут исчезать. Тем более такие...

 

Виктор Гейнц стоял у истоков создания литературного общества "Literaturkreis der Deutschen aus Russland e.V." На семинарах случались интересные знакомства, завязывались контакты. При невероятно продуктивном собственном творчестве, он всегда помогал многим молодым авторам. В том числе, блестяще перевел  на немецкий язык и 5 моих детских книг, две из которых в самое последнее время. Я горжусь тем, что мне довелось соприкоснуться с ярким многосторонним талантом Виктора Гейнца и даже общаться с ним непосредственно в ходе работы над нашими творческими проектами. Для меня это всегда было благодатным временем!

 

...У писателя хватило сил посвятить читателю всю свою жизнь, без остатка. А нам еще не один раз предстоит вчитаться в его строки, пережить их и с благодарностью воспринять переданное нам наследие. 

Надежда Рунде.

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Danke, Konstantin, für dein Gedicht! Du hast es sehr gut gemacht!

 

Ich konnte diesmal keine einzige Zeile schreiben, obwohl ich Viktor auch gut kannte. Es fällt mir unheimlich schwer, an ihn in der Vergangenheit zu denken... An seine schlichten Bemerkungen während der Proben an den "Jahren der Jahrhunderte", an sein vertrautes Lächeln und seine Intelligenz...

 

Von dort, wo er sich jetzt befindet, gibt es kein Zurück, aber wenn es möglich wäre, welche Titel würde er dann für seine weiteren Werke wählen?..

 

Alles Liebe 

Rose Steinmark.

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In seinen literarischen Werken und in unseren Herzen bleibt Viktor Heinz für immer in guter Erinnerung.

Jakob Höppner.

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Душевные слова. Мои самые искренние соболезнования семье Виктора К. Хайнц! В памяти интеллигентный, добрейшей души человек, порядочный...

 

Светлая память ему!

Магира Жабасова.

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Mein herzliches Beileid an die Hinterbliebenen von Viktor Heinz.

Mit ihm habe ich in der Zeitung "Freundschaft" (später "Deutsche Allgemeine Zeitung") zusammengearbeitet, wir haben an derselben Pädagogischen Hochschule Nowosibirsk, freilich zu verschiedenen Zeiten, studiert und in Alma-Ata in einem und demselben Mikrorayon, "Aksai-4", gewohnt. In gewissen Sachen war er mein Vorbild und auch Lehrer, der mit seiner Erfahrung und seinem Charme stets da war, wenn man Hilfe brauchte.

 

Ruhe in Frieden, lieber Viktor Kondratjewitsch!

 

Liebe Elvira, liebe Monika, euch Beiden wünsche ich viel Kraft in diesen schweren Zeiten!

 

Andreas Auras,
Gensingen.

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Lieber Konstantin,

 

das Gedicht, das du Viktor Heinz gewidmet hast, ist eine wirkliche Konstatation des grausames Schicksals unserer russlanddeutschen Diaspora! Wollen wir den Gott bitten, dass etwas Ähnliches mit unserem Volk nie passiert!

 

Ich freue mich jedes mal mit Dir in Verbindung zu sein!

 

Alles Beste wünschen wir Dir mit Familie! 

Ernst und Helene Boos, 

Alma-Ata.

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Соболезнования и благодарность автору за посвящение выразили также: Надежда Ишутченко, Любовь и Эдуард Эрлих, Эмилия Павловская (Klein), Владимир Пентюк, Мария Клейн (Wölfl), Бершина Лилия, Kühl Ella, Pflaum Lydia.

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Прошу прощения у всех

                                ...и сам прощаю...

                     Виктор Эрлих

 

Прошу прощения у всех
                    ...и сам прощаю,

Так в древности ещё
         Апостолы нам завещали.

О том в Святом Писании читая,

Прошу прощения у всех
                    ...и сам прощаю.

 

Прошу прощения у всех
                    ...и сам прощаю.

Пусть не всегда
          прочитанное понимаю,

Я душу свою грешную

                         тем очищаю,

Прося прощения у всех
                   ...и сам прощая.

 

Прошу прощения у всех
                  ...и сам прощаю.

Господь, с Высот Небесных
               Мир сей созерцая,

Сегодня мои деяния
                        направляет.

Прошу прощения у всех
                 ...и сам прощаю.

 

Проси прощения у всех
                   ...и сам прости.

За неосознанные, может быть,

                   грехи свои.

Грех - бремя тяжкое, с
            ним нелегко в пути.

Проси прощения у всех
                 ...и САМ прости.

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В.А. Михайлову - к 75-летию

Дорогой Вячеслав Александрович!

 

Примите мои самые теплые поздравления с Вашим юбилеем!

И позвольте выразить Вам мою искреннюю благодарность:

 

- за то, что своей жизнью Вы показали высокий пример служения своей Родине, своему народу в любой ситуации; 

- за то, что Вы так много сделали и продолжаете делать для национальной политики нашей многонациональной страны;

- за то, что в широчайшем контексте этой национальной политики Вы столько внимания уделяли вопросу российских немцев, будучи до сих пор самым компетентным в нем из всех российских политиков;

- за то, что на любом посту Вы всегда оставались в первую очередь человеком;

- и за то, что лично я за все долгие годы знакомства с Вами мог испытывать к Вам чувство неизменно искреннего и глубокого уважения.

 

В надежде, что к следующим Вашим юбилеям Вы будете всегда получать поздравления и от официального руководства реабилитированного, наконец, народа российских немцев, -

 

Ваш Гуго Вормсбехер 

13 апреля 2013 г.

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От имени активистов российс-кого немецкого национального движения сердечно поздравляем Вячеслава Александровича Михайлова, д-ра исторических наук, проф., зав. кафедрой национальных и федеративных отношений Российской Академии Народного Хозяйства и Государственной Службы при президен-те РФ, с 75-летним юбилеем!

 

Мы помним Вас, уважаемый Вячеслав Александрович, как бывшего Министра РФ по делам национальностей, первого сопредседателя Российско-Германской Межправительственной комиссии по проблемам российских немцев, одного из немногих российских политиков, понимавших суть национального вопроса российских немцев, как и других национально-этнических меньшинств в СССР и Российской Фе-дерации, симпатизировавших нашему самопожертвенному народу, столь сил и энергии положившему на алтарь российского Отечества!

 

Мы желаем Вам крепкого здоровья, дальнейших творческих успехов в деле строительства демократического многонационального российского государства, примера будущего устройства многоэтничной земной цивилизации.

 

Редакция ДипКурьер / Руссланддойче Альгемайне.

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Дорогие женщины!

 



Поздравляем Вас с Международным женским днеммарта!

Желаем Вам крепкого здоровья, личного благополучия и семейного счастья, а также творческих удач во всех Ваших начинаниях!

Редакция

 

Ж Е Н Щ И Н Е



                         Константин Эрлих

 

Сложу тебе букет из нежных слов:
Любимая, желанная моя...
Соцветье ты из алых лепестков.
Я буду обожать тебя всегда. 
          Припев: Ты - дня рассвет, волны прибой.
          Ты - лунный свет, ты - компас мой...
          Ты - дня рассвет, волны прибой.
          Ты - лунный свет, ты - компас мой...



Дарю тебе новеллу из стихов,
Ту, что тебе услышать не пришлось.
Благодарить я рок всегда готов,
Что знать тебя мне в жизни довелось.
         Припев...

 

Спою тебе шансон из дерзких снов,
Что не допел с тобою наяву,
Прости меня, прошу я вновь и вновь,
Что распылял впустую жизнь свою.
         Припев...

 

Сплету тебе венок из пылких слов:
Любви к тебе во мне гореть всегда.
И с сердца мне не снять твоих оков...
Ты женщина - ты страсть, ты жизнь моя ...
          Припев: Ты - дня рассвет, волны прибой.
          Ты - лунный свет, ты - компас мой...
          Ты - дня рассвет, волны прибой.
          Ты - лунный свет, ты - компас мой...
               Ты - лунный свет, ты - компас мой...
                    Ты - компас мой...

Unsere lieben Damen!

 

Wir gratulieren Ihnen zum Frauenwelttag, dem 8. März!

Wir wünschen Ihnen Gesundheit, Wohlergehen und Familienglück sowie stetes Gelingen in all Ihren Vorhaben!

 

Redaktion

 

AN  DIE  F R A U

                    Von Konstantin Ehrlich

 

Aus zarten Worten schenk ich einen Strauß,

Dir, meine Teuerste; ich liebe Dich...

Du bist ein scharlachroter Blütenstand. -

Vor Deiner Göttlichkeit verneig' ich mich.

            Refrain: Mein Morgenrot, der Brandung Schlag,

            des Mondes Schein, mein Lebensgrat...

            Mein Morgenrot, der Brandung Schlag,

            des Mondes Schein, mein Lebensgrat...

 

Ich schenk' Dir einen milden Minnesang,-

versink' mit mir im Liebes-Brandungsbad.

Ich danke meinem holden Schicksal stets,

dass ich Dich traf auf meinem Lebenspfad.
              Refrain: ...

 

Ich sing' Dir aus den Träumen ein Chanson,

was im Reellen wir noch nicht vollbracht...

Verzeih' mir bitte manchen losen Streich -

ich hab mein Leben längst noch nicht verbracht.

              Refrain...

 

Ich flecht' Dir einen liebeszarten Strauß,

der Liebe Feuer bleibt in mir entfacht.

Mein Herz ist lahm; ich lieb Dich, wie Du bist:

mein Sinn des Lebens, meine Leidenschaft!

                    Refrain: Mein Morgenrot, der Brandung Schlag,

                    des Mondes Schein, mein Lebensgrat...

                    Mein Morgenrot, der Brandung Schlag,

                    des Mondes Schein, mein Lebensgrat...

                              Des Mondes Schein, mein Lebensgrat...
                                        mein Lebensgrat...

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Der Frühling zieht durch laue Lüfte...

Von Konstantin Ehrlich

 

Der Frühling zieht durch laue Lüfte,

er schmückt die Erde bräutlich schick.

Das Herz mir füllen süße Düfte -

ein neues Hoffen kehrt zurück...

            ein neues Hoffen kehrt zurück...

 

Wie lange musste ich mich sehnen

nach diesem göttlich schönen Fest!

Küss, Sonne, weg die letzten Tränen

vom Knospen strotzenden Geäst.

            vom Knospen strotzenden Geäst.

 

Nun hat der Lenz sein Reich umsponnen:

das weite Feld, die breite Flur. -

Welch Meisterwerk im Glanz sich sonnet

der frisch gezauberten Natur.

            der frisch gezauberten Natur.

 

Die Vögel zwitschern Frühlingslieder,

sich schlägt die Bahn ein neuer Bach,

Gefühle steigen hoch und wieder

ein neuer Lenz in mir erwacht.

            ein neuer Lenz in mir erwacht.

                        in mir erwacht.

 

                                   Hamburg, den 03.03.2013.

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"Die Aufgabe des Gerichts ist es, die Verfassung zu schützen"

 

Inwieweit hat nun das Gericht in Karlsruhe dieser Forderung entsprochen?

 

"Die Anträge der Gegner sind überwiegend begründet," sagte Präsident Andreas Voßkuhle. Und gleich darauf: "Unbegründet". Dann fügte er hinzu: "Sie sehen, es war eine intensive Diskussion." Voßkuhle begründete die Entscheidung: Es sei eine schwere Abwägung gewesen. Und: "Niemand kann mit Sicherheit sagen, was für Deutschland und Europa in einer solchen Krise tatsächlich am besten ist".

 

Wieso?! Warum gibt es keine Studien, die darauf eine Antwort geben können, und weshalb muss Europa und vor allem - was für uns nicht unwichtig ist – Deutschland einen verminten Weg gehen?! Wenn wir nicht wissen, wohin wir uns begeben, dann müsste man stehen bleiben, die Perspektive abschätzen und sich erst dann schrittweise vortasten oder womöglich auch zurückrudern?! ...Wäre doch logisch?

 

Vielleicht deswegen erklärte Voßkuhle, dass diese Entscheidung nur eine vorläufige sei. Eine Hauptverhandlung werde noch folgen. Und er bemerkte dies noch: "In einer solchen Situation sind diejenigen berufen zu handeln, die vom Volk gewählt sind." Und wiederholte den Grundsatz des Bundesverfassungsgerichts, dass die Aufgabe des Gerichts sei, die Verfassung zu schützen.

 

Und dann verlas der Präsident das Urteil: „Das Bundesverfassungsgericht billigt den Euro-Rettungsschirm ESM“ - allerdings „unter Vorbehalt.“ Es müsse sichergestellt werden, „dass die Haftung Deutschlands auf die vereinbarten 190 Milliarden Euro beschränkt“ bleibe, sagte Voßkuhle.

 

Es wird noch eine Generaldebatte im Bundestag stattfinden, in der die Mitglieder des Deutschen Parlaments mit Kanzlerin Angela Merkel an der Spitze das Karlsruher Urteil diskutieren und womöglich auch einen Beschluss verabschieden werden.

 

Wir sehen in der Entscheidung von Karlsruhe eigentlich ein Kompromiss, wohinter jedoch eine Gefahr verborgen nistet, die für die Unvorbereiteten bzw. Kurzsichtigen - wie die meisten Kommentare zeigen - verschleiert verblieben ist: Für die meisten Schuldenländer der EU ist sie eine zeitweilige Lösung. Für die Finanzinstitute - sogar ein Segen vom Himmel; sie bekommen zusätzliche Möglichkeiten für das Eingreifen in die Taschen der Steuerzahler, vor allem in die von den Bundestagsabgeordneten offen gehaltene Tasche des Zahlmeisters der EU - Deutschland. Für Deutschland ist sie also ein weiteres Versinken im Moorschlamm...

 

Aber in kürzester Zeit kommen die EU-Länder dort an, wo sie heute verweilen, jedoch mit einer viel schlechteren wirtschaftlichen Situation... Die Tage der EU solchergestalt, die sie heute darstellt, sind gezählt - zu unterschiedlich sind die Bestandteile und deren Mentalitäten. Und dies tritt immer krasser zutage. Man kann nicht mit Gewalt etwas zusammenfügen, was nicht zusammenpasst.

 

Die Situation erinnert an die zwangsweise Kollektivierung in der früheren UdSSR, als die Sowjetgewalt die Großbauern enteignet und deren Federvieh und Nutztiere in Kolchosen vergesellschaftlicht hat. Es hat nicht lange gedauert, dass die Tiere verspeist wurden und die landesweite Hungersnot einbrach...

 

Dr. Konstantin Ehrlich,

Politiloge

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google.de

Дорогие друзья, однополчане, земляки,

поздравляем вас с Днем защитника Отечества!                      

 

Лили Марлен

Перевод на русск. яз. Константина Эрлиха

Слова немецкого оригинала: Ганса Ляйпа

Музыка: Норберта Шульце

 

У входа пред казармой,

у больших ворот,

пред столбом фонарным

девчонка меня ждет.

Ждет, как в былые времена

солдата с нежностью ждала,

ждала Лили Марлен,

ждала Лили Марлен.

 

Под фонарем застынет,

слившись, наша тень,

когда к тебе вернусь я

в один прекрасный день.

И люди пусть увидят нас,

как мы танцуем в поздний час,

с тобой, Лили Марлен,

с тобой, Лили Марлен.

 

Уж время мчит за полночь,

cигналит часовой,

что мне грозит гауптвахта -

давно пробил „отбой“.

Как страстно я люблю тебя,

с тобой остаться б навсегда,

моя Лили Марлен,

моя Лили Марлен.

 

А тот фонарь все помнит:

твой хрупкий, ломкий стан,

наш поцелуй прощальный, -

но грянул ураган.

Я должен в смертный бой идти,

c кем будешь ты теперь, скажи,

скажи, Лили Марлен,

скажи, Лили Марлен.

 

Из земли могильной

ты вернешь меня,

встану как из пепла,
ты, любовь моя.

Приду к фонарному столбу,

тебя я страстно обниму,

мою Лили Марлен,

мою Лили Марлен...

 

Приду к фонарному столбу,

тебя я страстно обниму,

мою Лили Марлен,

мою Лили Марлен...

 

                                                                                       Новосибирск, в/ч 65434, 1968 год.

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Памятник Лили Марлен и Лале Андерсен (пер-вой исполнительнице этой песни) на северо-морском острове Лангеоог. Фото: Википедия.

В редакцию поступили письма с просьбами подробнее рассказать об истории возникновения этого перевода... Скажу откровен-но, как автор я имею, конечно же, свое мнение относительно качественных характеристик моего произведения, которое я оставлю при себе. А читателям я поведаю, как я вышел на этот шедевр, оказавшийся "немецким трофеем"...

 

После окончания учебного подразделения в военчасти 57849 СибВО я в звании младшего сержанта был направлен для прохождения дальнейшей службы в ракетную часть 65434 в таежный массив Новосибирской области.

 

Меня определили в батарею управления, которой командовал капитан Ба-шинский. Командиром взвода был лейтенант Оганезов, я выполнял обя-занности командира отделения, имея в своем распоряжении десять чело-век личного состава и радиостанцию Р102 М2 „Клюква“, размещавшуюся на двух автомобилях ЗИЛ 130

 

Как-то однажды я нес службу в качестве дежурного по батарее. Личный со-став был на занятиях, так что в казарме кроме двух дневальных и меня ни-кого не было. Я расположился в канцелярии, разложив перед собой ватман-ский лист и материалы, предназначенные для очередного номера стенной газеты, которую я редактировал...

 

Вдруг я услышал из коридора рапорт дневального. Я поспешил к выхо-ду, капитан Башинский уже открыл дверь в канцелярию, на ходу слушая доклад дневального. Я в соответствие с регуляриями дежурного по батарее также изготовился к докладу, но услы-шал от комбата «вольно». После пары телефонных разговоров командир батареи поинтересовался, чем я здесь занят, и, как-то между прочим, откуда я знаю немецкий язык. Затем достал из стола какую-то старую пластинку, по-ставил ее на проигрыватель и сказал:

 

- Послушай... Понятны слова?

 

Это была песня на немецком языке (слова Ганса Ляйпа, написанные им в 1915 году перед отправкой на восточный фронт и переложенные в 1937 году Норбертом Шультце на музыку) о Лили Марлен в исполнении Марлен Дитрих. Слова были понятны. Правда, в некоторых местах игла перескакивала строки... Я ответил:

 

- Понятно.

- А на русский сможешь перевести? - поинтересовался командир.

- Думаю, что смогу, - заверил я.

 

Мы знали, что капитан был участником войны. И эта пластинка, как оказалось, была трофеем, который комбат в свое время привез из Германии...

 

Через пару недель перевод был готов и я передал его командиру взвода для комбата, который в это время где-то от-сутствовал... Но сия история на этом не закончилась. Мне и моим друзьям-товарищам очень понравились слова этой песни, которые я немного вынужден был подредактировать под свое понимание темы, так как некоторые строки на пластинке игла не воспроизводила, перепрыгивая их... Но это только повысило актуальность этого про-изведения, которое во время 2 мировой войны - как я узнал значительно позже - транслировалось по радио в пе-рерываx между во-енными действиями многочисленное количество раз и на самых разных языках по обе стороны  большого количества  фронтов.

 

Как-то ночью, когда я дежурил в очередной раз в батарее, я пригласил в канцелярию младшего сержанта Николая Карпова – мы вместе с ним закончили учебное подразделение в Новосибирске, поставил пластинку и попросил его подобрать к песне несколько аккордов на гитаре.

 

В воскресенье мы с ним уже исполняли ее в кругу однополчан в комнате отдыха. Солдатам очень понравилась песня, потому что она непосредственным образом касалась судьбы каждого из нас, ведь почти каждый имел девушку или жену на «гражданке»...

 

В то относительно мирное время, когда я проходил военную службу, все солдаты и сержанты вокруг меня были едины во мнении, что песня должна исполняться мужским голосом - мужчиной... Сегодня, с высоты зрелого возраста, я понимаю, что в жерноваx жестокой и кровопролитной войны, вдали от своих семей и любимых, солдаты предпочитали внимать женскому голосу... А именно голосу Лале Андерсен, первой исполнительницы этого немецкого шлягера, даже если она исполняла это переполненное тоской по родине, по любимой, надеждой на скорую встречу лирическое про-изведение в маршеподобном стиле.... 

 

Помню, то ли в «День части», то ли в «День ракетных войск и артиллерии» мы исполняли ее c Колей Карповым в сос-таве коллектива художественной самодеятельности части и были отблагодарены бурными овациями соcлужив-цев, как солдат, так и офицеров... А комбат со сцены сказал нам тираду лестныx слов (видимо, к сердцу пристала ему эта песня, а это так и было, как мне позже довелось удостовериться, но это уже другая история) объявил нам благодарность за "успеxи в боевой и политической подготовке"...

 

Вот такая история.

Константин Эрлиx

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War die EU-Gründung von Anfang an eine Täuschung?!

An das Bundesverfassungsgericht Karlsruhe

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich nicht von ungefähr mehr Zeit genommen, seine Meinung zu dem umstrittenen, vom Bundestag und Bundesrat gebilligten Fiskalpakt bzw. dem ESM zu sagen. Auch hat er der Bundeskanzlerin Dr. Merkel im ZDF-Sommerinterview empfohlen ("dazu hat sie nun die Verpflichtung"), den Bürgern den Kurs Deutschlands in der Euro-Krise zu erklären, da landesweite Proteste dagegen publik gemacht bzw. Klagen sofort nach der Abstimmung in Bundestag und Bun-desrat an den Bundesverfassungsschutz eingereicht worden sind.

 

Nun hat das Bundesverfassungsgericht die betreffenden Klagen bzw. Proteste auf Rechtsschutz zu bearbeiten und das Urteil zu fällen, ob die Entscheidung des Bundestags bzw. des Bundesrats verfassungskonform ist oder nicht.

 

Warum hat es die Politik aber so eilig? Damit der Bürger es nicht schafft, rechtzeitig dahinterzukommen, worauf sich seine Regierung eingelassen hat. Und sie hat auf sich eigentlich eine sehr große Verantwortung geladen, denn díe den breiten Schichten unbekannte – bei Nacht und Nebel angenommene – Vertrag sieht vor, dass Deutschland, wie auch alle diesen Vertrag unterstützenden Staaten, ihre Kompetenzen an die EU abgeben.

 

Was bedeutet das?

 

Das ist doch freiwilliger Verzicht auf die Souveränität des Volkes, die Unabhängigkeit des Staates! England und Tschechien haben den Fiskalpakt bereits abgelehnt, sie haben den Vertrag wegen inhaltlicher und rechtlicher Bedenken nicht unterzeichnet.

 

Die deutsche Regierung nimmt sich aber das Recht, das ihr keineswegs zusteht, Gesetze zu unterzeichnen, die den heutzuta-ge geltenden staatlichen Grundgesetzen widersprechen und in das Ressort der Staatssouveränität eingreifen.

 

Die für den Fiskalpakt gestimmten 2.-Drittel im Bundestag und im Bundesrat haben sich dafür entschieden, dass Deutschland seine wirtschaftlichen sowie politischen Kompetenzen grundsätzlich beschränkt und sich verpflichtet, die Bestimmungen des Grundgesetzes zur Haushaltsführung von Bund und Ländern alsbald zu korrigieren. Auch überlässt Deutschland anderen Län-dern das Recht, sich in die innere Haushaltspolitik Deutschlands einzumischen und bei Nichteinverständnis damit Klage vor dem EuGH zu erheben. Die Schuldnerstaaten werden verpflichtet, ihre Haushalte vom EU-Ministerrat und der EU-Kommission bestätigen zu lassen.

 

Damit wird Europa den Weg zum geeinten Europa gänzlich verlassen haben. Ursprünglich galt: Die EU wird als Europa der Vaterländer ins Leben gerufen. Nämlich dies wurde von den Bürgern des jeweiligen Landes angestrebt – nicht aber von der Finanz-Mafia und der mit ihr kollaborierenden Presse und Politik. Eine zentralisierte Regierung wurde bis noch vor kurzem abgelehnt. Und ein jeder klar denkende Bürger Europas weiß: Nach dem ESM-Vertrag und dem Fiskalpakt, und - als Folge - der daraus resultierenden Gründung einer allmächtigen Kontrollbank, die die Rechte erhalten bzw. sich nehmen wird, die Finanzen einzelner EU-Länder zu akkumulieren und über die Haushaltkompetenzen dieser Staaten zu entscheiden, wird es dazu kommen, dass diese Kontrollkonstruktion letztendlich auch deren politisch-staatliche Angelegenheiten verwalten und die gesamte Macht in Europa auf sich konzentrieren wird.

 

Und das wird dann heißen: Schluss mit der Souveränität der Vaterländer, Schluss mit der hochgelobten Unabhängigkeit der europäischen Völker, endgültiger Schluss mit der (uns die letzen Jahre vorgetäuschten) Demokratie.

Dr. Roland Behm,

Politologe

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"Die Reformen beginnen zu wirken"

Gefangen in Euro-Visionen?

Zu den Krise-Diskussionen in der deutschen Presse

"Was haben der Euro und der Nationalsozialismus miteinander zu tun? Jede Menge, meint Thilo Sarrazin. Mit der Gemein-schaftswährung leiste Deutschland Buße für die Verbrechen der Vergangenheit. Das ist zwar Unsinn, lässt sich aber prima verkaufen," - dies behauptete selbstsicher noch vor kurzem ein Publizist in einer deutschen Zeitung... Und er schlussfolgerte: "Sarrazin geht es ja auch gar nicht um gangbare Wege. Stattdessen nimmt er die Pose dessen ein, der ausspricht, was aus-gesprochen werden muss: Dass der Euro als Sühne für den Zweiten Weltkrieg eingeführt worden sei, Deutschland aus Buße seine eigenen Interessen nicht verfolge und anderen Ländern Milliarden regelrecht hinterherwerfe. Deutschland leide unter einem schlechten Gewissen ob der eigenen Stärke, stellt Sarrazin fest. Zugleich wolle es diese gerne teilen und sich "damit nebenbei aller Schuldgefühle entledigen", die es "zu Recht seit dem Zweiten Weltkrieg plagen und die Freude am eigenen Erfolg schmälern."

 

Der Verfasser dieser Zeilen ist nicht ganz korrekt beim Zitieren und von hier aus auch in seinen Schlüssen. T. Sarrazin wollte nur sagen, worauf der Kritiker auch selbst einen Absatz weiter hinweist: Das Problem Deutschlands sei das "anhaltende Ge-fangensein in der Schuld der Nachkriegszeit", schreibt Sarrazin. Auch Angela Merkel sei offenbar "die Gefangene jenes deut-schen Nachkriegs-Denkstils, wonach nur ein letztendliches Aufgehen Deutschlands in Europa Deutschland vor sich selbst und die Welt vor Deutschland retten könne." Sarrazin beklagt den "sehr deutschen Reflex, wonach die Buße für uns getan ist, wenn wir alle unsere Belange, auch unser Geld, in europäische Hände gelegt haben."

 

Nämlich dies scheint uns genau richtig zu sein. Und die Bestätigung dafür findet sich in den Äußerungen des ehemaligen Grü-nenchefs, Josef Fischer (heute Wirtschaftsexperte in den USA). In seinem Interview einer Zeitung wird Deutschland die Euro-Zone mit seiner Wirtschaftsmacht und seinem Vermögen garantieren müssen."

 

Auf welche Weise? - Auf eine ganz simple: den uneingeschränkten Kauf der Staatsanleihen der hochverschuldeten Länder durch die EZB, die Europäisierung nationaler Schulden durch Eurobonds sowie Wachstumsprogramme. Und nun das Wichtig-ste - gemäß J. Fischer:

 

 

Deutschland habe durch zwei Weltkriege Europa bereits zwei Mal ruiniert. "Es wäre eine Tragödie und Ironie zugleich, wenn jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, das wiedervereinigte Deutschland, diesmal friedlich und mit den besten Absichten, die europäische Ordnung ein drittes Mal zugrunde richten würde."

 

Der Wirtschaftsexperte stimmt unwillkürlich der oben erwähnten Bemerkung T. Sarrazins zu, indem er jedoch gleichzeitig die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse übersieht, dass nicht Deutschland allein am Ausbruch der erwähnten zwei Weltkriege schuld gewesen ist...

Dr. Roland Behm, Juni, 2012.

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Из нашей почты

 

Warum wird unsere Geschichte stets verfälscht?!



Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrter Dr. K. Ehrlich,

 

ich schlage Ihnen vor, in Ihrer Internet-Zeitung eine Rubrik einzuführen, in der Fälschungen, Lügen und Mythen aus unserer Geschichte entlarvt bzw. richtiggestellt würden. Dies ist notwendig schon deswegen, dass beinahe alle Fernseh- bzw. Zei-tungsberichte zur Geschichte der Russlanddeutschen wie auch zu allgemein kriegsgeschichtlichen Themen sowohl in Russland als auch in Deutschland auf alten konjunkturorientierten "Forschungen" fußen und somit an die Zuschauer bzw. Leser falsche Bilder unserer Vergangenheit vermitteln...

 

Lesen Sie den Brief von Karoline Kerbel 

auf S. BNS-Ermittlungen.

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Der Amtseid nach Artikel 56 des deutschen Grundgesetzes

 

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."

 

Der Amtseid ist der verfassungsmäßige Eid nach Artikel 56 des deutschen Grundgesetzes, den der Bundespräsident, der Bundeskanzler und die Bundesminister bei ihrem Amtsantritt leisten.

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Die Schulden Griechenlands sollen über mehrere Jahre hinweg verringert werden. Und da muss den „Griechen“  (gemeint ist aber nicht der einfache Bürger des Landes – diese bekommen keinen Pfennig davon nachgeholfen werden. Vor allem seitens Deutschlands – dem Zeilmeister der EU... Das ist das Ergebnis einer Einigung, die die EU-Finanzminister, die Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) gestern Nacht erreicht haben. Kein Novum – diese Entdeckung. Das weiß inzwischen Jederman. Was aber mit den 11 Millionen deutschen deutschen Bundesbürgern, die sich unterhalb der Armutsgrenze befinden, oder auch mit den 7,5 Millionen Analphabeten, die – wie eine Studie besagt – Deutschland stellt, und die allesamt außerhalb der Staatsbeamten) dahinvegetieren und wenigstens einen Teil dieser „Almosen“ für ihren Unterhalt bzw. ihre Ausbildung schön gebrauchen könnten. Dies weiß wohl Niemand...

 

Die eigenen Bürger kommen nicht an die Reihe. Dabei haben doch die Amtsträger einen Amtseid geleistet, an den ich sie an dieser Stelle erinnern möchte:

 

"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."

 

In der Tat ist es jedoch anders...

 

Nein, ich habe überhaupt nichts gegen die Nächstenliebe – ganz sicher umgekehrt! - aber keineswegs zu Schaden der eigenen Mitbürger. Im gegebenen Fall entsteht jedoch der berechtigte Eindruck, dass die deutschen Staatsbeamten und Politiker aller Colors nur damit beschäftigt sind, jemand von den benachbarten und überhaupt nicht benachbarten Staaten aus der Patsche zu helfen: Den Amerikanern z.B. helfen sie bei derer Aggressionen in Jugoslawien, im Irak, in Afghanistan etc., unterstützen fortdauernd mit abermals Milliarden den ab und zu kränkelnden Euro, um das EU-Konglomerat über Wasser zu halten! Und wozu?! Die meisten Europäer sind inzwischen zur Erkenntnis gelangt, dass sie dies nicht brauchen und würden gerne zu ihren früheren Währungen zurückgekehrt, da die einheitliche Währung für sie ein Weg in die Sackgasse ist. Sie haben es begriffen, das es nicht möglich ist, bei unterschiedlicher Herangehensweise zum Arbeitsprozess, die aus den gravierenden Unterschieden der Identitäten von einzelnen Mitgliedschaften der EU-Missbildung resultiert, eine gleichberech-tigte Einheit zu schaffen. Was die Deutschen anbetrifft, so zeugt die Wirklichkeit der letzten Jahre davon, dass sie regelrecht und fortdauernd ausgebeutet werden.

 

...Also man hat sich geeinigt, dass Griechenland mit nächsten Tranchen von Hilfsgeldern, insgesamt 43,7 Milliarden Euro, beliefert wird. Das Geld soll schrittweise bereits ab dem 15 Dezember laufenden Jahres ausbezahlt werden. Die übrigen Zahlungen sind an die Bedingung angeschlossen, dass Griechenland unverzüglich die Umsetzung einer Steuerreform bewerkstelligt.

 

Außerdem sieht der Beschluss nach Informationen von Spiegel online, z. B. vor, die griechische Schuldenquote bis 2020 auf 124 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes zu drücken. Eine Quote, die noch als tragbar gilt. Bis 2022 solle die Schuldenquote weiter bis 110 Prozent sinken. Ein Schuldenschnitt wurde abgelehnt, worauf auch Deutschland bestand.

 

Diese Aussichten sind nach Schätzungen von unabhängigen Experten nicht mehr, denn eine Wunschformel und müssen noch von den Parlamenten der EU-Staaten gebilligt werden. Wenn die Abgeordneten der nationalen Parlamente, des Deutschen Bundestages miteingeschlossen, ihrem Amtseid folgen sollten, so müssten sie diese Beschlüsse prompt ablehnen. Denn sie sind von Anfang bis Ende gegen die Interessen des jeweiligen Volkes gerichtet – und auch des griechischen – man wundere sich bitte nicht. Zum Wohl der Griechen wird da nichts gereicht! Nur zum Wohl der Banken, also der Internationalen Finanz-Gangstern, denen mit diesen Geldmengen die Schulden Griechenlands zurückgezahlt werden sollen. Und ich zweifle, dass die Abgeordneten der
Euro-Staaten den realen Stand der Dinge nicht wissen. Und der Realismus klingt herb, denn:

 

„Schuldenniveaus über 90 Prozent sind gefährlich. Doch dieser Wert galt nur für Industrieländer, die zuverlässige Schuldner waren. Für alle anderen Länder beginnt die gefährliche Zone schon oberhalb von 60 Prozent. Nun ist Griechenland weder ein Industrieland noch als zuverlässiger Rückzahler bekannt, es hat die Hälfte der Jahre seit seiner Unabhängigkeit in der Insolvenz verbracht. Darum ist selbst die Annahme, Griechenland könne mit einem Schuldenniveau von 120 Prozent leben, bestenfalls sehr optimistisch - und schlimmstenfalls jetzt schon falsch.“ - Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff, Ökonomen. 43,7 Milliarden Euro sind also im Hilfsprogramm für die Unterstützung der griechischen Banken enthalten... Der FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle spricht die Warnung davor aus, dass andere Euro-Krisenstaaten sich von der Entscheidung der betreffenden Finanzgremien nicht viel für sich versprechen möchten, denn die neuen Hilfen für Griechenland seien kein Präzedenzfall für andere EU-Mitgliedsstaaten. "Griechenland ist ein extremer Sonderfall", betonte er nachdrücklich. "Wenn man das als Standard nimmt, hätte es Folgen, die gar nicht überschaubar sind."

 

Diese Warnung ist wohl nur ein blanker Scherz, denn die
menschenfeindliche Globalisierungspolitik, die von der Finanz-Mafia ins Leben
gerufen worden ist, kennt keinen anderen Weg, als den der weiteren
schonungslosen Ausbeutung der Völker durch die Finanz-Magnaten. Andere
EU-Krisenstaaten stehen bereits Schlange... Und die EU spielt bei dieser
Entwicklung nichts anderes als eine Hilfeleistungsrolle.

 

Dr. Roland Behm

Aus unserer Post

 

Уважаемый д-р Константин Эрлих!

 

Хочу выразить Вам огромную благодарность за бесценную информацию, которую вы даёте на своей странице. Интересные, злободневные, исторические, познавательные темы, помогают нашему народу, российским немцам, лучше ориентироваться в политической и повседневной жизни.

 

Как администратор группы "Российские немцы - народ в пути" в одноклассниках, я с удовольствием читаю сама Вашу информацию и постоянно выставляю ее в темы нашей группы. Думаю, если из около 4200 участников пусть хотя бы половина участников да читают Ваши статьи, которые дают знания в различных направлениях современной жизни Германии, а также и в историии нашего народа в целом, то это здорово!

 

Спасибо за нужное дело, которое Вы делаете! Дай Вам БОГ здоровья! Успехов!

 

Ваша поклонница,

 

Эмма Майер.

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Meinungen

 

Zu „Eine Russlanddeutsche Tragödie“ von Konstantin Ehrlich

 

Das ist die Biographie unserer russlanddeutschen Volksgruppe. Ein Jeder von uns kann diese als seine eigene aufnehmen, wofür dem Verfasser ein innigstes Dankeschön gebührt.

 

Die Ballade beinhaltet in einem engsten Zusammenhang - im gedrängten verbalen bzw. zeitlichen Raum - von ungefähr 12 Stunden - die gesamte Geschichte der Russlanddeutschen, im tragischen Schicksal eines mit seiner Familie nach Sibirien zwangsausgesiedelten deutschen Waisenjungen zusammengebunden:

 

- Beginn der massenweisen Umsiedlung der Deutschen nach Russland, Gründung der Kolonien, Tod, Not und Brot der Erstansiedler, Nomadenüberfälle;

 

- Beitrag der "russlandtreuen deutschen Untertanen" zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwichlung ihrer neuen Heimat, Schaffung einer Oase in der Wolgagegend, deren Waffentaten;  

 

- Ansturm der Bolschewikengewalt, Vernichtung des Bauernstandes und der geistigen bzw. materiellen Kultur, Verbannung nach Sibirien des starken Bauernstandes;

 

- Deutsch-sowjetischer Krieg, Ukas der Sowjetregierung vom 28.08.1941, Aussiedlung der Deutschen nach Sibirien, in den Hohen Norden und nach Zentralasien, Einsperrung in die bolschewistischen Zwangsarbeitslager;

 

- Sieg über Deutschland, der noch kein Sieg für die Russlanddeutschen bedeutet, auf welchen sie bis heute noch warten;

 

- Fortwährende (unvollendete) Tragödie der Russlanddeutschen, die Schuld Deutschlands und Russlands daran;

 

- Hoffnung, dass der Gott doch noch die Gerechtigkeit walten lässt und dem Leid der Russlanddeutschen ein Ende setzen wird...

 

Es erübrigt sich zu betonen, dass wir ebenso wie der Verfasser hoffen (damit er den zweiten Teil der Tragödie vollenden kann, was er nur in dem Falle wird bewerkstelligen können, wenn Lug und Trug, die auf den Russlanddeutschen sowie den Deutschen gesamt lasten, auf den Müllhaufen der Geschichte kommen...), dass die Gerechtigkeit – und mit ihr auch wir - endlich rehabilitiert werden...

 

Katharina Koch

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Danke, Danke, und nochmal Danke, lieber Herr Ehrlich!

 

Lieber Konstantin, das hast Du sehr gut gemacht. Besonders mit dem Schreiben an Herrn Putin.

 

Was aber mich als Betroffenen besonders bewegt hat : Das Gedicht "Russlanddeutsche Tragödie". Ich bin in der sibirischen Winternacht geboren - im Schneesturm, zwischen dem 30.11. und 1.12.34 und habe das Gedicht als für mich verfasst aufgenommen!

 

Ich bin auch in Sibirien, in den Dörfern des Kreises Halbstadt, betteln gegangen.

 

Das kann man nie vergessen.

 

Brawo! Bleib gesund und mach SO WEITER!

 

Johann Engbrecht,

 

Duisburg

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Du bringst immer Informationen, die ich sehr wichtig finde, die stets aktuell sind und die mir helfen, mich nicht wie auf einer einsamen Insel zu fühlen.

 

Ich lese Deine Zeitung gern und freue mich auf ALLES, was du bringst. Ich verfolge sehr aufmerksam alle Seiten und freue mich immer, etwas Neues und Interessantes zu erfahren und die Namen der ehemaligen Bekannten zu entdecken.

 

Oft frage ich mich: Macht denn dieser Mann gar keine Pausen? Du schreibst sehr viel und ich lese Deine Werke mit großem Vergnügen, Deine Gedichte finde ich reizend und schön, ich wusste früher nicht, dass Du so ein ausgezeichneter Lyriker bist!

 

...Wir leben ja alle hier in "unserer" Welt, die wir eigenhändig konstruiert haben und in der wir uns verbergen, egal aus welchem Grund auch immer. Als ich nach Deutschland kam, habe ich keine Hoffnungen gehegt, hier etwas für mich im schöpferischen Sinne aufbauen zu können, zu gut waren mir die Umstände und die Verhältnisse hier vertraut. Also schreibe ich für Zeitungen und Zeitschriften. Zweisprachig.

 

Du bist Historiker und befasst Dich mit Themen, die das Schicksal unseres Volkes betreffen und "lebst" diese Geschichte, Du machts einfach weiter, indem Du nur deinen Sessel von Almaty nach Hamburg verfrachtet hast.

 

Natürlich, Konstantin, habe ich auch deine (unsere) "Russlanddeutsche Tragödie" gelesen. Es ist eher ein episches Werk als eine Ballade. Jedenfalls empfinde ich es so. Mit der Geschichte des kleinen Knabens, der als "Mann" die unerträgliche, schwere Last zu tragen hat, symlolisierst Du das ganze Volk, das Schicksal aller "Deutschenkinder" der "la Patria spirituelle" - die für die Russlanddeutschen Russland darstellte, - ein sehr schöner poetischer Vergleich.

 

Super hast du auch das Werk aufgebaut: Die lyrische Note, die das Schicksal des Kindes prägt, wird stets durch harte, anschauliche Erinnerungen und Namen unterbrochen (Krusenstern, Delwig, Schmidt..., Nomaden, die am Wolgaufer die Gäule tränkten, unsere Ahnen, die die verwüstete Steppe bebauen mussten...)

 

Schön hast Du den weitbekannten russischen Spruch "Умом Россию не понять" ins Deutsche übersetzt, es ist Dir wunderbar gelungen, diesen Spruch in unsere Geschichte einzubauen:

 

Mit dem Verstand sei

Russland nicht zu fassen,

unfassbar sind

Satrapen,

die sich freu`n,

ihr eignes Volk

wie Vieh

zu peitschen

lassen.

 

Deine Sprache ist sehr poetisch (der Schneesturm tobt, ein tragisches Choral pocht ihm ans Ohr - Gestöber ringsum waltet) (ein starker Menschenschlag).

 

Auch von Deiner Übersetzung bin ich fasziniert, man erkennt sofort, dass der Autor zwei "Muttersprachen" beherrscht, und es hätte keiner diese Ballade besser übersetzen können, als Du selbst. Die Zeilen "Отца и Мать загнали год назад в "рабармию" - от власти окаянной" sindsostark! Zum ersten Mal habe ich "Trudarmee" so gesehen - eine Sklavenarmee...

 

Dein Werk hat etwas mit "Das Lied vom Küster Deis" gemein, hat Dir das schon jemand gesagt? So, vom Aufbau her, vom Thema, von der Geschichte...

 

Du batst um Kritik: Ich habe nicht viel zu bemängeln, ich fand nur das Werk zu maskulin und zu streng aufgebaut. Uns, denen die Geschichte bekannt ist, macht es nichts aus, uns in deine Geschichte zu versetzen und wir brauchen auch keine zusätzliche Erklärung. Für einen Außenstehenden wird es wohl schwieriger sein. Vielleicht gelingt es dem Autor im zweiten Teil eine wahre Familiengeschichte mit vielen lyrischen Einzelnheiten zu erfinden. Ich bin gespannt!

 

Dein Gedanke bleibt dem Leser unverständlich, warum der zweite Teil der Tragödie mit "unvollendet" betitelt ist.

 

Ich weiß schon, dass der Verfasser damit nicht den schöpferischen Aspekt gemeint hat - das Schreiben selbst... Sondern das Technische: Die vollständige Rehabilitierung der Russlanddeutschen bzw. die Wiederherstellung derer Staatlichkeit... Und Du gedenkst erst dann das Werk vollenden zu können..

 

Wenn Du darauf wartest, dann bekommt der Leser nie die Gelegenheit zu erfahren, was Du mit dem zweiten Teil ausdrücken wolltest! Ich würde aber gerne weiter lesen...

Liebe Grüße,

Rose Steinmark

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Информация о заседании Международного Союза общественных объединений российских немцев

27-28 октября 2012 г. Международный Союз общественных объединений немцев провёл в г. Москве свой II Форум, посвящённый 250-летию Манифеста Екатерины II о приглашении иностранцев (немцев) в Россию.

На Форум были приглашены руководители немецких общественных организаций и активисты молодёжных организаций России, Казахстана, Кыргызстана, Украины, Крыма, Молдовы,ФРГ, а также учёные Общественной академии наук российских немцев, представители интеллигенции и бизнеса из числа российских немцев.

 

Участникам Форума был представлен обстоятельный доклад президента Международного Союза общественных объединений немцев – Баумгертнера В.Ф. «Немцы: Два с половиной века в России по высочайшему приглашению. Что дальше?», в котором ретроспективой был показан исторический путь немцев, переселившихся в Россию и те эволюционные преобразования, которые происходили в течении этих 250 лет.

 

Интересным и содержательным было выступление С.К. Вензель по теме «Императрица Екатерина Великая в истории Великой России». На фоне конкретных исторических событий была представлена роль Екатерины II в укреплении государственности, в образовании и просвещении, в науке, экономике и военном деле России.

 

Участники Форума уделили внимание и результатам работы Межправительственной Российско-Германской
комиссии по подготовке совместной программы мероприятий, направленных на восстановление государственности российских немцев. С информацией по этому вопросу выступил И.И. Келлер. В заключении своего выступления он сказал, что итоги 20-летнего российско-германского сотрудничества реально никак не продвинули решение вопроса о реабилитации нашего народа. Наоборот, российские немцы потеряли даже то,что имели к началу 90-х годов.

 

Участники Форума в своих выступлениях убедительно аргументировали, что колонисты из числа российских немцев оказали решающее влияние на все стороны политической, экономической и культурной жизни России, на укрепление её государственности и обороноспособности.

 

К своему II Форуму Международный Союз и Общественная академия наук российских немцев издали двухтомник, посвящённый 250-летию Манифеста Екатерины II: I том: «Немцы России: эволюция исторического пути 1762 г. – XX в.» II том: «Хождение по замкнутому кругу…»Эти книги посвящены историческому опыту России по освоению окраинных земель с привлечением иностранцев и прежде всего немцев в конце XVIIIXIX вв. Во втором томе впервые публикуются перечень документов Федерального Координационного Совета общественных объединений немцев, а также письма и обращения к руководству российского и германского государства с требованиями реабилитации народа российских  немцев.Знаменательной дате, приуроченной к 250-летию Манифеста был издан очередной номер журнала «Russlanddeutsche», где помещены актуальные статьи на эту тему.

 

На Форуме были представлены делегации из Республики Казахстан, Республики Крым, Республики Украины, Молдовы, из ФРГ и из Алтайского и Краснодарского краев,Архангельской и Астраханской, Новосибирской, Кемеровской, Калининградской, Тюменской, Ярославской областей, города Москвы, а также активисты молодёжного движения. В работе Форума принял участие руководитель Международного Конвента российских немцев, бывший руководитель Всесоюзного общества советских немцев (ВОСН) «Видергебурт» (Возрождение) – Г.Г. Гроут.

 

К великому сожалению, представители органов власти России «дружно» не приняли участие в работе Форума, хотя заблаговременно в адрес Администрации Президента РФ,Руководителя аппарата Правительства, в соответствующие комитеты Госдумы и Совета Федерации были направлены приглашения, как в электронном виде, так и по почте. Аналогичные образом поступило и Посольство ФРГ, даже не откликнувшись на наши приглашения.

 

Это говорит о многом, и прежде всего о равнодушии чиновников к проблеме реабилитации одного и из своих народов. К тому же это никак не укладывается в обычную логику,когда Президент РФ В.В. Путин говорит о необходимости взаимодействия власти с гражданским обществом, о необходимости диалога, о проявлении заботы и внимания к судьбам людей.

 

Форум Союза проходил в доброй, дружественной обстановке. Участники Форума поручили Координационному Совету Союза подготовить обращение в адрес руководства России и Германии с требованиями о реабилитации народа российских немцев в соответствии с Законом РСФСР  1991 г. «О реабилитации репрессированных народов».

 

Администрация Международного Союза Общественных объединений немцев

 

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- Немцы: Два с половиной века в России по высочайшему приглашению. Что дальше?

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- Российские немцы: проблема иx реабилитации в молодежном движении

- Преданные с двуx сторон, российские немцы не сдаются.

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